Ehrenfried Walther von Tschirnhaus – Bedeutung

Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651–1708)

»Ganz Sachsen hat Tschirnhaus vergessen!«

Diese Klage Curt Reinhardts von 1903 scheint heute mehr als 100 Jahre später – nicht an Berechtigung eingebüßt zu haben. Noch immer ist von den Leistungen dieses Universalgelehrten aus der Zeit der Frühaufklärung, der insbesondere als Naturforscher, Techniker, Mathematiker und Philosoph hervortrat, nur wenig in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen. Als Naturwissenschaftler trug er mit seinen Arbeiten zum Fortschritt seiner Zeit bei.
Ein Teil seiner Erkenntnisse mündete in die Errichtung einer Glasmanufaktur, welche als Grundlage zur Herstellung seiner optischen Geräte erforderlich war. Die Würdigung seiner wissenschaftlichen Leistungen führte zur Ernennung als Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. In den folgenden Jahren hat er in seiner Funktion als Leiter der Laboratorien Böttgers unter Friedrich August von Sachsen wesentlichen Anteil an der Erfindung des europäischen Porzellans.
Noch heute prägt die Präsenz seiner imposanten, geometrisch präzisen und handwerklich hochwertigen Instrumente den Besuch im Mathematisch-Physikalischen Salon.